Ein Wasserscheide wird definiert als die Linie, die die äußeren Grenzen eines Wassereinzugsgebiets oder eines Flussbeckens bildet. Sie trennt benachbarte Einzugsgebiete voneinander ab. Die Schweiz hat Quellen zu den grossen europäischen Flüssen, Rhein, Rhone, Po und Donau. Das Wasser aus der Schweiz fliesst in den Atlantik, das Mittelmeer, Schwarze. Meer und die Nordsee.
Eine kontinentale Wasserscheide ist die Linie, von der aus die angrenzenden Einzugsgebiete zu den Grenzen des Kontinents entwässern. Im Falle Europas kann man das Mittelmeer als südliche Grenze des Kontinents betrachten, das Schwarze Meer als östliche Grenze und den Atlantischen Ozean als angrenzend zu allen anderen Kontinenten. In der Theorie und Praxis gibt es also nur zwei mögliche kontinentale Wasserscheiden in Europa: Eine für die Trennung in Richtung Asien und eine als Wasserscheide für Gewässer, die in Richtung Afrika oder den Atlantischen Ozean, angrenzend an alle anderen Kontinente, fliessen.
Wenn man die Wasserscheiden Europas visualisiert, sieht man, dass es einen einzigen Punkt gibt, an dem das Wasser sowohl ins Mittelmeer, ins Schwarze Meer als auch in den Atlantischen Ozean fliesst. Innerhalb Europas gibt es nur diesen einen einzigen Punkt. Es handelt sich um einen Gebirgspass namens Lunghin zwischen Bivio und Maloja. Die Wanderung, um diesen Punkt zu erreichen, ist einfach und dauert nur wenige Stunden in einer sehr schönen Landschaft.
Wasser, Fairness und die Schweiz sind untrennbar miteinander verbunden. Als kontinentales Wasserschloss Europas übernimmt die Schweiz eine einzigartige Rolle bei der Verteilung und Ableitung von Wasserressourcen. Das Wasser, das von den schweizerischen Bergen fliesst, erreicht verschiedene europäische Flüsse und letztendlich den Atlantik, das Mittelmeer, das Schwarze Meer und die Nordsee. Dieser reiche Wasserkreislauf ist nicht nur ein geografisches Phänomen, sondern auch ein Symbol für die Verantwortung und die Herausforderungen im Umgang mit Wasser und der damit verbundenen Fairness.